Holz ist so vielseitig wie kaum ein anderer Werkstoff. Allerdings sind bei der Verarbeitung von Holz auch einige Dinge zu beachten. Denn der Werkstoff aus der Natur ist ein höchst anspruchsvolles Material, das durch Holzschutzmittel vor Sonne, Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen geschützt werden muss. Wir geben einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten des Holzschutzes und sagen, welche Holzschutzmittel wann und wie zu verwenden sind. Dabei ist beim Thema Holzschutz generell zwischen diesen drei Arten zu unterscheiden:
- Konstruktive Maßnahmen zum Holzschutz
- Chemischer Holzschutz
- Physikalischer Holzschutz
Konstruktive Maßnahmen zum Holzschutz
Schon bei der Planung von Arbeiten und Bauten mit Holz – egal, ob der Bau eines Hauses, einer Gartenhütte oder auch anderer Dinge für den Outdoor-Bereich – sollte einiges bedacht werden. Die grundlegendste Sache, die bereits vor dem Einsatz von Holzschutzmittel beachtet werden sollte, ist der Schutz vor Feuchtigkeit und der damit einhergehenden Durchfeuchtung. Regen- und Tauwasser sollten immer ungehindert abfließen können und nicht auf Flächen aus Holz stehen bleiben. Gerade im direkten Spritzwasserbereich ist auf den Einsatz von Holz zu verzichten. Konstruktive Mängel lassen sich im Nachhinein selbst mit dem besten Holzschutzmittel oder Beschichtungen nicht mehr ausgleichen oder beheben.
Beim Bau von Häusern und Hütten sowie beim Einsatz von Fenstern und Türen aus Holz erleichtern ausreichend dimensionierte Dachüberstände als Schutz vor Bewitterung den Holzschutzmitteln ihre „Arbeit“. Auch beim Zuschnitt und vor dem Auftragen von Holzschutzmittel ist einiges zu beachten. Schnittflächen quer zur Faser (Hirnholz) nehmen besonders leicht Feuchtigkeit auf, so dass hier ein Mittel zum Holzschutz kaum gegenankommt. Zudem hat Hirnholz ein ausgeprägtes Quellvermögen. Daher sollte gerade in Bereichen mit direkten Wettereinflüssen auf dessen Verwendung verzichtet werden.
Chemischer Holzschutz
Der chemische Holzschutz, also der Einsatz von Holzschutzmitteln, sollte selektiv erfolgen. Holzschutzmittel sollten also nur dort verwendet werden, wo es die Holzart und das Objekt erforderlich machen. Holzschutzmittel soll vor allem in der Tiefe des Holzes wirken, weshalb die verwendet Imprägnierung ein gutes Penetrationsvermögen haben muss.
Beim Kauf und der Anwendung von Holzschutzmitteln ist daher auf ein tiefes Eindringen in die Holzporen zu achten, damit es dort seine Stärken einbringen kann. Holzschutzmittel soll vor allem vor Bläue und Fäulnis schützen und wird vor allem bei statisch nicht beanspruchten Hölzern ohne Erdkontakt im Außenbereich sowie von Fenstern und Außentüren aus Holz verwendet. Zudem sollte auch darauf geachtet werden, dass das gewählte Mittel zugelassen ist und seine Wirksamkeit nachgewiesen wurde.
Physikalischer Holzschutz
Der Einsatz von Holzschutzmittel beim chemischen Holzschutz sowie konstruktiven Maßnahmen können je nach Einsatzgebiet durch physikalischen Holzschutz ergänzt werden. Im Gegensatz zum Einsatz von flüssigen Mitteln zum Holzschutz werden hier geeignete Beschichtungen auf dem Holz aufgebracht, die zum einen Einflüsse der Witterung vom Holz fernhalten und zum anderen auch der optischen Gestaltung des Holzes dienen können. So verhindert der physikalische Holzschutz nach dem Einsatz von Holzschutzmittel unter anderem das Festsetzen von Algen und Pilzen auf der rauen Holzoberfläche.
Je nach Einsatzgebiet von Holz als Werkstoff ist eine ausgeklügelte Kombination aus allen Schutzmaßnahmen zu empfehlen. So sollte der Holzschutz bereits bei der Konstruktion mit eingeplant werden, bevor durch den Einsatz von Holzschutzmittel (chemischer Holzschutz) und Beschichtungen (physikalischer Holzschutz) weitere Maßnahmen zum Schutz des Holzes ergriffen werden.