Holzschutz wird schon seit eh und je angewendet. Verschiedene Hölzer, resistent oder nicht resistent, erfordern unterschiedliche Behandlungsmethoden. Früher wurden natürliche Produkte verwendet, um Holz zu schützen. Heute gibt es für jede Art Holz das richtige Holzschutzmittel, um es vor Umwelteinflüssen, Schimmel, Pilzen oder Feuchtigkeit zu schützen. Schon Gott hatte für Noah den guten Rat, Zypressenholz für die Arche zu verwenden. Zur Abdichtung wurde Pech verwendet.
Resistente und nicht resistente Hölzer in ihrer Einstufung
Als die ersten Holzbauten errichtet wurden, kam ein Verständnis für unterschiedliche Resistenzen bei den Hölzern auf. Schon zu dieser Zeit wurde ein Holzschutz praktiziert, um die Haltbarkeit des Materials zu verlängern. Über Jahrtausende hinweg wird Holz in vielen unterschiedlichen Bereichen als Baumaterial oder bei Möbeln eingesetzt. Unkenntnis über die Art der Hölzer und deren Pflege haben dazu geführt, dass Holz besonders bei Fenstern, Türen und Fassaden durch Produkte aus Kunststoff oder anderen Materialien ausgetauscht wurden. Durch vermehrte Informationen und immer innovativere Produkte wird das beliebte Material Holz wieder modern und beliebt.
Heute weiß selbst der informierte Heimwerker, dass bei bestimmten Holzarten ein konstruktiver Holzschutz von Beginn an notwendig ist. Hierzu muss man allerdings wissen, wie die verschiedenen Holzsorten in ihrer Dauerhaftigkeit eingestuft werden. In Europa stehen in erster Linie die Holzarten Buche, Fichte und Kiefer in großer Menge zur Verfügung. Diese Holzsorten sind für direkte Bewitterung allerdings ungeeignet. Daher wird gerne Tropenholz verwendet. der eine hohe Resistenz aufweisen kann. Dazu zählen Dark-Red-Meranti, Iroko, bestimmte Arten von Mahagoni und Teakholz. Diese Hölzer werden immer seltener und daher steigt der Preis stetig. Diskussionen zum Tropenholz und Aufrufe zum Boykott sorgen dafür, dass deren Einsatz zurückgeht.
Heimische Hölzer wieder interessant dank neuer Holzschutzmittel
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat die Industrie fortlaufend innovative Neuentwicklungen im Bereich Holzschutzmittel für resistente und nichtresistente Hölzer hervorgebracht. Sie basieren vorwiegend auf chlororganischen Verbindungen. Aber auch beim Einsatz verschiedener Holzarten muss der Nutzer informiert sein, um keine falschen Entscheidungen zu treffen. Bei vielen Hölzern muss zwischen Kernholz oder Splintholz unterschieden werden. Splintholz gilt als ein nicht dauerhaftes Material. Es muss bei der Verarbeitung entsprechend vorbereitet werden. Dies geschieht durch eine Grundierung gegen Bläue, Fäulnis, Schimmel und Feuchtigkeit.
Beim Kernholz ist es sehr viel komplizierter. Hier hängt die Dauerhaftigkeit des Holzes stark von dessen Inhaltsstoffen ab. Wird das trockene Holz richtig verarbeitet und anschließend entsprechend gepflegt, werden extrem lange Standzeiten der Holzbauteile erreicht. Die Faktoren, die dem Holz schaden und seine Haltbarkeit beeinträchtigen, sind:
1. Witterungseinflüsse
Zu den Witterungseinflüssen zählen Feuchtigkeit, mangelnde Belüftung, Temperaturschwankungen, UV-Bestrahlung und langsames Abtrocknen.
2. Chemische Einflüsse
Holz ist im pH-Bereich von 3 bis 10 beständig. Deshalb wird es an Stellen eingesetzt, an denen Stahl oder Beton korrodieren würden. Auch hier kommt es auf die Holzsorte an, und wie widerstandsfähig sie sich zeigt.
3. Biologie Einflüsse
Holz wird durch verschiedene Organismen angegriffen und verändert. Hierzu zählen Bakterien, Insekten oder Pilze. Diese natürlichen Angreifer des Holzes werden durch entsprechende Temperaturen und Feuchtigkeit noch begünstigt.
Aus den vorgenannten Gründen ist es schon im Vorfeld wichtig, die richtige Holzsorte zu wählen und diese mit wirksamen Holzschutzmitteln für nicht resistente Holzarten zu bearbeiten. Dazu muss man wissen, dass die Hölzer nicht mehr nach ihrer Resistenz eingestuft werden, sondern nach der Dauerhaftigkeit gemäß der DIN EN 350-2 Norm.
Die Einteilung verschiedener Hölzer in Dauerhaftigkeitsklassen
Die Dauerhaftigkeitsklasse 1 steht für sehr dauerhaft und beinhaltet vorwiegend Tropenhölzer wie Afzelia, Maobi, Bilinga, Greenheart, Padouk, asiatisches Teak und Makoré.
Zur Klasse 2 als dauerhaft eingestuftes Holz gehören zum Beispiel die Stiel- oder Traubeneiche, Edelkastanie, ebenso Western Red Cedar, Bangkirai, Mahagoni, Bongossi, Merbau und Bubinga.
Pech-Kiefer gehört in die Dauerhaftigkeitsklasse 3 und wird als mäßig dauerhaft bewertet.
Tanne, Fichte, Ulme, Roteiche, Yello Meranti, Kiefer, Douglasie, Birke, Buche, Esche, Linde und White Meranti gehören in die Dauerhaftigkeitsklassen 4 und 5 und zählen als wenig bis nicht dauerhaft. Diese Hölzer müssen im Außenbereich mit Grundierung vorbehandelt werden. Nur ein optimaler Schutz sorgt für eine lange Haltbarkeit des Holzes.
Die richtige Pflege von nicht resistenten Holzarten
Teakholz zum Beispiel hat eine natürliche und resistente Dauerhaftigkeit. Das ist dadurch begründet, dass dieses Holz bestimmte Giftstoffe enthält, die den natürlichen Fressfeinden entgegenwirken. Auch bei verschiedenen Nadelgehölzen liegt ein natürlicher Schutz vor. Diese Holzarten sind aber nur begrenzt verfügbar und damit zu teuer. Nicht resistente Holzarten haben diese natürliche Abwehr nicht. Sie müssen mit Holzschutzgrund gegen zersetzende Feinde und Witterungseinflüsse behandelt werden.
Nicht resistente Holzarten erhalten ihren Schutz durch Mittel, die entsprechende Wirkstoffe enthalten. Man spricht in diesem Zusammenhang von Biozidprodukten. Sie enthalten Mittel, die auf biologische und chemische Weise schädliche Organismen zerstören und dauerhaft bekämpfen. Grundierungen, Lasuren und andere Holzschutzmittel sorgen dafür, dass eine Zerstörung des Holzes verhindert und seine Dauerhaftigkeit verlängert wird.
Neue umweltverträgliche Holzschutzmittel nutzen
Damit die Umwelt nicht unter den chemischen Einflüssen leiden muss, werden laufend neue Holzschutzprodukte entwickelt, die den Vorgaben für den Umweltschutz entsprechend. Es wird vermehrt auf öl- oder wasserhaltige Produkte gesetzt, die als Emulsion aufgetragen werden und sich danach einen Weg ins Innere des Holzes suchen. Menschen und die Umwelt werden dadurch weniger belastet und leben gesünder. Für den vorbeugenden Holzschutz sind solche Mittel vollkommen ausreichend. Ist das Holz bereits von Schädlingen befallen, helfen meist nur stark chemische Mittel, den Verfall aufzuhalten.